Warum bekommt man einen Muskelkater?

Eines ist sicher, er kommt nicht von allein,
nein, nur dann wenn wir Sport getrieben haben, bzw. uns viel bewegt haben (auch Gartenarbeit kann die Ursache sein).

Wie wir alle wissen, besteht unser Körper aus einem Skelett, den Organen, den Sehnen und auch aus ca. 200 versch. Muskeln.
Ohne Muskeln würde unser Skelett zusammenfallen.
Also, warum bekommen wir nach einigen Stunden, nach dem Training, diesen "Kater"?
Ist lästig?
Kann ganz schön schmerzen?
Ist auf jeden Fall ein Zeichen, dass wir unsere Muskeln lange nicht besonders richtig bewegt haben.
Warum nehmen die Muskeln uns eine Bewegung manchmal übel?
Ja, es geht tatsächlich etwas kaputt, keine Sorge, es heilt auch wieder.
Ein Muskel besteht aus einem Bündel von Muskelfasern. Eine Faser enthält Hunderte von sogenannten Myofibrillen. Diese "Mini"-Fasern sind ca. 0,001 mm dünne Fäden.
Ein Haar hat ca. 0,04 mm !
Diese dünne Fäden sind die eigentlichen Muskelmotoren. Wie diese Fäden sich verkürzen oder wieder strecken können, erzähle ich nun nicht.
Ist ein sehr komplizierter Vorgang.
Die Sportmediziner wissen heute, dass besonders Bremsbewegungen (z. B. beim Berg absteigen, ein schneller Stop nach einem 100-m-Lauf!) Muskelkater erzeugen.
Bei solch einer negativen Muskelarbeit (Bremsen) werden die Kräfte auf weniger Muskelfasern verteilt, als bei aktiver Muskelarbeit (beim Laufen, z.B.).

Als Folge einer (z.B. Bremsen) Überbelastung reißen einige der dünnen Fäden ab. In diese Zwischenräume dringt Wasser (kleine Ödeme), die "Mini"-Faser schwillt an und wird also gedehnt = Dehnungsschmerz,
nun der Muskelkater.
Dieser "Schmerz" entsteht nach 24 -36 Stunden einer Betätigung.
Aber: bei der Heilung vergrößern sich die sog. Z-Scheiben (den Endpunkten der Fäden) und bilden nun vermehrt neue Fäden, der Muskel wächst, wird dicker.

Das heißt: öfters trainieren, hat mehr Muskelbildung zur Folge, weniger Abrisse sind möglich.

Kalte Muskeln reagieren noch schneller auf einen möglichen Abriß. Also immer 1. gut aufwärmen, dann 2. stretchen (dehnen) und möglichst plötzlich nicht bremsen(cool down).
Ein äußerliches Schwitzen muß nicht reichen!
Um schön auszusehen und den Körper an kalten Tagen an bestimmten Stellen ohne Schutz zu zeigen, wie Bauch, Beine oder Arme offen zu tragen, ist damit ja eine negative Herausforderung an die Muskeln.

Alles klar? Auf zum nächsten Training schnell?
Was tun bei einem Muskelkater? Wer seine sportliche Aktivität nun in unverminderte Härte fortsetzt, riskiert eine Zerrung oder gar einen Muskelfaserriss. Leichte Belastungen lassen den Schmerz sogar schneller abklingen, Schäden werden schneller repariert. Ebenfalls lindert ein Saunabesuch oder ein warmes Bad die Beschwerden. Nach sieben Tagen ist ein Muskelkater ausgestanden. Wenn nicht, sollte man zum Arzt gehen. Ein Muskelkater hinterläßt keine Schäden. Im Gegenteil die Muskelfasern verstärken sich durch zusätzliche Eiweißfäden und Fibrillen. Wer regelmäßig trainiert spürt deutlich weniger Schmerzen.
"Der beste Schutz vor Muskelkater ist Muskelkater".
Langfristig gewinnt man an Kraft.



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